2. Oldtimer- und Klassiker-Treffen Reduit Wiesbaden

 

Schon Tage vor dem Treffen in der Reduit (alte Festungsanlage) ging der Blick immer wieder auf den Wetterradar. Zwei Tage vorher ging ein Hagelschauer über Wiesbaden nieder, der dafür sorgte, dass Menschen in kurzen Hosen bei rund 15 Grad zwanzig bis dreißig Zentimeter Hagel mit Schneeschiebern von den Strassen schoben. Eine Winterlandschaft Ende Mai! Am nächsten Tag folgten Regenmassen. Die Innenstadt der hessischen Landeshauptstadt soff innerhalb kurzer Zeit ab. Von Verkehrsinseln war teilweise nur noch die Oberkante der Verkehrsschilder zu sehen. Und für den Veranstaltungstag waren schwere Gewitter angekündigt. All das erinnerte mehr an die sieben biblischen Plagen als einen entspannten Sonntag voller Benzingespräche. Und was war? Einen Sonnenbrand hab ich mir geholt - wahre Geschichte!

 

Hauptsächlich über Facebook wurde ganz zwanglos zu diesem 2. Oldtimer- und Klassikertreffen eingeladen, zu dem auch besondere Gefährte ohne Baujahrbeschränkung zugelassen waren. Der Spass an der Sache steht hier eindeutig im Vordergrund. Organisiert wurde alles von einem kleinen Oldtimer-Stammtisch, der keinen Namen trägt, in Zusammenarbeit mit dem BMW-Club Mainz-Kastel.

 

 

Für die Ortsfremden hier ein kleiner Exkurs:

Die rechtsrheinischen Stadtteile von Mainz Amöneburg, Kastel und Kostheim fanden sich nach dem II. Weltkrieg in der amerikanischen Besatzungszone wieder. Die Stadt Mainz selbst wurde der französischen Besatzungszone zugeschlagen. Für die Besatzungsmächte war der Rhein die natürliche Grenze. Das bedeutete, dass die drei Mainzer Stadtteile seit 1945 verwaltungstechnisch der Stadt Wiesbaden zugeordnet sind und damit zur Landeshauptstadt von Hessen gehören, während Mainz Landeshauptstadt von Rhein-Pfalz wurde. Gerade in dere Kommunalpolitik wird von beiden Seiten auf eine Sonderrolle der sogenannten AKK-Staaten (nach den Anfangsbuchstaben) gepocht. Oft werden Forderungen nach Rückgabe der Stadtteile mit örtlichen Rivalität und Animositäten der Bevölkerung gepaart. Mehr Infos hierzu findet Ihr bei Wikipedia oder aktuell beim Merkurist.

 

 

Im Laufe des Tages trudelten rund 140 Fahrzeuge verschiedenster Art im Innenhof der Reduit ein: Heckflossen-Mercedes, Kadett Aero, Fiat  500, Oldsmobil Delta 88, Rolls Royce, diverse BMW-Autos, NSU-Fahrrad usw. Im separierten Zweiradbereich überraschte es etwas, dass nur eine wenige BMWs dabei waren. Eine K75, die fast im Originalzustand war und immer noch im Erstbesitz ist, wie uns der Fahrer versicherte. Das nennt man wahre Treue.