Stella: Die neue PX aus Indo-America

 

Die Vespa PX ist bereits ein Klassiker mit einem Kultstatus wie ihn ansonsten nur noch der Käfer von Volkswagen hat. Produziert wird sie in Italien von Piaggio. In Indien werden Lizenznachbauten von Bajaj und LML hergestellt. LML baut die PX auch für die amerikanische Firma Genuine Scooter Company (GSC) mit leichten Änderungen unter dem Markennamen Stella.

Bereits seit 2003 importiert die Firma Scooterworks USA, die als Teilehändler zur GSC gehört, die LML-Roller und hat bereits mehrere tausend Stück der 150 ccm-Vespen verkauft, die den strengen US-Abgasgesetzen entsprechen. Aufgrund der Verkaufserfolge entschloss sich sogar Piaggio eine auf 500 Exemplare limitierte Serie der PX 150 in Vintage Green für Amerika aufzulegen.

 

Extra für GSC änderte LML einige Kleinigkeiten. Hupe, Licht und Blinkerschalter wurden auf der jeweils anderen Seite angebracht. Keine Ahnung, ob das am indischen Linksverkehr liegt?  Zudem existiert eine Brems-Kontrolleuchte, so dass der Fahrer auch sieht, wenn er bremst. Im Gegensatz zur italienischen Version ist der indische Motor nicht drehschiebergesteuert, sondern er verfügt über einen kleinen Membrameinlaß. Daher spricht der Roller auch schneller aufs Gas an. Wie die Zeitschrift Classic Scooter herausfand, beschleunigt die Stella damit schneller als die entsprechende PX. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 90 – 100 km/h angegeben. Trotzfünf Überströmkanälen stockt der Roller am Ende. Schuld ist ein etwa daumengroßer Krümmer zur Abgasreduzierung.

Ein Pluspunkt sind die ebenfalls von LML in Lizenz nachgebauten Bitubo-Stoßdämpfer, die in der Federvorspannung verstellbar sind. Am Vorderrad wird die Stella, als weitere Verbesserung, mit einer vollhydraulischen Grimeca-Scheibenbremse in ihrem Fortbewegungsdrang gestoppt. Als Reifen werden serienmäßig Continental Zippy montiert. Interessantes Gimmick ist ein Blinkerpiepser, wie er in Europa Anfang der 80er Jahre mal in war. In Sachen Lackqualität weißt die Amerikanerin besser als die italienische Konkurrenz zu gefallen.

 

Negativ fällt der US-Tacho mit Meilen und aufgesetzten km/h-Angaben auf. Da gab es in England schon bessere Ausführungen. Eher witzig mutet der in den Spiegeln eingeätzte Spruch „Objects in mirror are closer than they appear“ an. Nettes Extra sind die weißen Blinkergläser und die Chrom-Kotflügelnase.

 

Aktuell wird die Stella als 125er Automatik in den USA angeboten, wie GSC auf seiner Webseite wirbt.