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Wer kann sich Salzburg noch leisten?

 

Heute gab es zum Frühstück neben der mittlerweile obligatorischen Brezel ein sogenanntes ROSENbrötchen. Ob das tatsächlich in einem geistigen Zusammenhang mit ROSENheim steht, kann ich hier nicht mit Gewissheit behaupten. Aber in ROSENheim gibt es viele, viele, sehr viele Produkte, die mit ROSEN in Zusammenhang gezwungen.

 

Frisch gestärkt machten uns auf Richtung Österreich. Ohne Probleme erreichten wir Salzburg und fanden auch direkt einen Parkplatz in Nähe der Fußgängerzone an der Salzach. Wir spazierten fröhlich bei bestem Wetter Richtung Fußgängerzone. Die Brücke war mit Liebesschlössern übersät, wie man es eigentlich nur aus Köln kennt. Mir fiel direkt auf, dass hier noch jede Menge alte Vespas aus den 60ern als echte Gebrauchsroller unterwegs sind. Eine wirklich attraktive Verbesserung des Straßenbildes.

 

Da wir diesmal von einer anderen Seite in die Stadt Schritten, hatten wir etwas Schwierigkeiten das Geburtshaus von Wolfgang Amadeus Mozart direkt zu finden. Doch nachdem uns drei Leute in die falsche Richtung navigiert hatten, war eine ältere Dame so nett und geleitete uns fast vor die Haustür.

 

In dem Museum befinden sich leider nur wenig original Gegenstände aus dem Besitz der Familie Mozart, aber dennoch ist es recht empfehlenswert. Gerade für Leute, die sich noch nicht so sehr mit seinem Leben auseinandergesetzt haben, gibt es viel Informatives und interessante Anekdoten. Als bekennender musikalischer Analphabet war für mich also richtig viel dabei.

 

Dannach bummelten wir bei aller Gemütlichkeit furch die kleinen Gässlein und Arkaden. Natürlich waren wir in Ostereier- und Weihnachtskugel-Geschäften.  Für ihre Flötentruppe hat meine Tochter dann noch originale Mozartkugeln bei Fürst gekauft. Aber nicht verraten! Sidekick: Schon 1890 hat Konditormeister Paul Fürst diese Köstlichkeit erfunden und nur seine Kugeln dürfen sich Original nennen! Immer auf die Farbe der Verpackung achten. Diese sind dunkelblau auf silber.

 

Zu Mittagessen kehrten wir in einem Fischrestaurant in einer Fischrestaurantkette ein und ich gönnte mir Kartoffeln mit Scholle und Remoulade. Na ja, Kettenqualität eben… Genug gestärkt für ein bißchen mehr Bummelei.

 

Am Nachmittag besuchten wir dann das Cafè Tomaselli. Seit 1703 aktiv und damit eine cafèhistorische Besonderheit. Schon Mozart soll dort seine Mandelmilch getrunken haben. Ich bevorzugte ein Häferl mit Schlagobers, also Kaffee mit Sahne drin.

 

Eher durch Zufall schließen wir auf dem Rückweg zum Auto auf Mozarts Wohnhaus, dass wir eigentlich nicht besuchen wollten. Aber wenn man schon mal da ist… Hier beziehen sich die meisten Ausstellungsstücke auf die Familie Mozart. Dennoch ist der Besuch auch hier zu empfehlen, da er den Gesamteindruck zu dem musikalischen Genie abgerundet wird. Im letzten Raum gibt es noch ein Zahlenspiel mit lustigen Anekdoten oder Informationen. Wusstet ihr dass Wolfgang Amadeus, der überwiegend mit Wolfgang Amadé unterschrieb, z. B. nur 1,50 m groß war und 3720 Tage seines Lebens auf Reisen war?

 

Vorbei am angeblichen Geburtshaus von Herbert von Karajan, dem großen Dirigenten, zog es uns nun doch zur Parkgarage. In der Stadt fiel mir ein SPÖ-Plakat mit der Aufschrift „Wer soll sich Salzburg noch leisten können?“ auf. Am Parkscheinautomaten wusste ich dann sofort, was damit gemeint war. Fast 25 € für ein paar Stündchen Parkzeit versetzte mich dann doch in Schnappatmung.  Nun gut, wir waren halt wirklich recht nah an der Fußgängerzone dran…

 

Auf dem Rückweg sorgte an der bekannten Stelle ein Stau wieder für den bekannten Umweg und erneute Kurvenräuberei. Diesmal war es allerdings noch hell und wir konnten die Landschaft wenigstens genießen. Zum Abendbrot gab es dann aufgrund des Zeitverlustes auf der Straße einfach mal genügsam Reste.

 

Fazit des Tages: ich mag Salzburg! Und ich komme gerne immer wieder, um in den verwinkelten Gässchen die kleinen Läden zu besuchen. Endlich mal eine Großstadt, in der nicht nur die Handelsriesen agieren.

 

Wir sehen uns auf der Straße!

 

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