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Stadionatmosphäre rettet die Woche

 

Es gibt so Tage, da strömt es von allen Seiten auf einen ein. Solche Tage zu überstehen sind eine wirklich richtig herausfordernde Herausforderung! Und manchmal folgen solchen Tagen ebensolche Tage. Es gibt so Wochen, da will man gar nicht geboren sein. Aber das würde ja die Herausforderung völlig zerstören.

 

Das heutige Thema lautet also: Bloß nicht aufgeben!

 

An einem unserer Autos muss was repariert werden. Also, es ist noch nicht kaputt, aber der freundliche Opel-Händler meinte, man kann es schon hören. Zuerst sollte die Reparatur 2600 Euronen kosten. Er wollte das aber noch mal durchrechnen. Also rechnete ich mit etwas weniger Kosten. Aber weit gefehlt. Plötzlich waren 3100. Gedacht hatte ich an 1000-1500. Das war die Schätzung von Meister Google. Unser netter Werkstatt-Doktor unseres Vertrauens, bei dem wir so gut wie alles machen lassen, hat leider nicht die richtigen Geräte. Diese Spezialwerkzeuge fehlen anscheinend so mancher freien Werkstatt. Das ist wohl der neue Trick der Hersteller. Bisher günstigstes Angebot liegt immer noch bei rund 2000 Euro.

 

Dann kam überraschend die Kündigung unseres Gasanbieters. Gas ist teuer geworden und er verdient mit uns nicht genug. Also fristgerechte Kündigung nach nur einem Jahr. Da habe ich dann erstmal gesucht und gesucht und gesucht. Witzigerweise bin ich dann beim örtlichen Standardlieferanten gelandet. Tja, von da war ich ja vor zwölf Monaten erst weg.

 

Corona mit seinen Einschränkungen und ewigen Bedrängen, geht mir so langsam dann doch auf den Keks. Verstehen kann ja eh kaum noch jemand das, was sich Behörden, Verwaltungen, Politiker und was weiß ich noch wer so alles dazu ausdenkt und in die Welt hinausposaunt.

 

Es stürzt also von allen Seiten auf mich rein! Aufgaben über Aufgaben. Großprojekt an Großprojekt. Der neue Zaun muss aufgebaut, einige Wurzeln der alten Hecke noch gezogen werden. Dabei hat sich neben zwei Flexscheiben aus dem vorigen Jahrhundert auch noch Monsieur Spaten für immer verabschiedet. Eigentlich wollte ich doch was ganz anderes machen und schaffen. Für künstlerische Freiheit ist momentan nur sehr sehr wenig Platz. Einen Roman schreiben? Ein Roller-Buch veröffentlichen? Den Oldstyle-Shop neu bestücken? Sich endlich mal ausführlich ums Online-Magazin kümmern? Dazu noch all die liegengebliebenen To Do-Listen. Es sind immer noch Kisten von der Wohnungsräumung nach dem Todesfall in unserer Familie aus- und wegzuräumen. Und auch so ein 92 Stunden-Tag am Computer würde nicht wirklich schaden. Ende des Monats muss die Steuererklärung für meine Frau, für mich und das Oldstyle-Magazin fertig sein. Und da wäre noch dies und das und dies und natürlich noch was anderes und und und…

 

Aber auch wenn jede neue Nachricht und jeder Gedanke noch so niederdrückt. Es heißt nicht aufgeben! Immer und immer weiter! Kämpfen! Und weiter und weiter kämpfen! Never give up! Punkt! Stay your ground! Auf geht's kämpfen und siegen! Motivation aus der Fankurve. Ob das hilft? Diesmal hat es tatsächlich gereicht. Der Wille ist da und ich gebe nicht auf wie singt man in Aachen im Tivoli? En se krijje os net kapott! (muss ich Euch das wirklich übersetzen?)

 

All die Ausrufezeichen-Sätze helfen dann eine solche Woche zu überstehen. Das gibt kräftig Kraft und motiviert die Motivation weiter durchzuhalten. Das tiefwirkende Augenmerk muss auf das Positive gelenkt werden. Nach nur 19 Jahren habe ich es endlich geschafft einem Kumpel ne Handvoll Bilder zurückzuschicken, die er mir mal für ein Buchprojekt geliehen hatte. Aus dem Buchprojekt ist seinerzeit nix geworden und die Materialien dazu waren tief und tiefer vergraben. Nach fünf Umzügen waren sie dann noch ganz woanders. Irgendwie hatte ich nie Zeit zum Suchen oder ich habe es schlicht vergessen. Aber immer, wenn ich mit ihm zu tun hatte, hab ich versprochen, mich drum zu kümmern. Jetzt is es endlich erledigt! Das schlechte Gewissen kann ich jetzt in nen Umzugskarton packen. Wer weiss, wann ich es mal wieder brauche. War das schon ein Rekord in Sachen Aufschieberitis?

 

Mr Hunger war völlig und absolut chancenlos. 1,6 Kilo habe ich diese Woche so einfach verloren, wie sonst nur die Chips am Pokertisch. Also Positiv 2: Negativ 2,3 Mio. Aber egal, es geht aufwärts. Hier kannst Du schon mal mein Lächeln lesen.

 

Also, wir sehen uns im Stadion oder auf der Therapeutencouch!

 

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